Internationales Begegnungs-zentrum

Martiniplatte

Wohn- und Gästehaus
und Hofhäuser

Leistungsphasen 1-9

2001 – 2003

Der Gründer der Stiftung „Wasser für die Welt“ suchte einen Standort für ein Internationales Begegnungszentrum zur Vertiefung der Beziehungen zwischen Deutschland und Nepal. 

Auf einem ca. 4 ha großen Gelände, zwischen Steinbruch, einem kleinen See und Waldbestand wurde ein Komplex aus Nebengebäuden, Stiftungshäusern und Gäste- und Wohnhaus als städtebauliche Einheit eingefügt. Die einzelnen Gebäudetypen wurden entsprechend Nutzung und Anspruch in unterschiedlichen Holzbauweisen errichtet. Allen Gebäuden gleich ist das Prinzip der waagrechten Schalung, die sich auch in den Zaunkonstruktionen zum öffentlichen Bereich fortsetzen. Die wertvolle, traditionell nepalesische Holzkonstruktion der Tempelanlage steht räumlich abgerückt und gehört mit den weitläufigen, mit nepalesischer Vegetation gestalteten Gartenanlagen für Besucher während der Öffnungszeiten im Sommer zur Verfügung.

GÄSTE- UND WOHNHAUS
Ingenieurholzbau aus Dickholz

Auf einem Stahlbeton-Sockelgeschoß in Hanglage ruht ein rechteckiger, flacher Baukörper aus Dickholz, also mehrschichtig verleimten Brettholzelementen aus dem Ingenieurholzbau mit außenliegender Wärmedämmung und einer waagrechten Schalung aus gehobeltem Zedernholz. Die Deckenplatte kragt weit aus und wird von 9 schlanken Stahlstützen getragen. Zwei gläserne Atrien bringen Licht, Wetter und Garten ins Gebäudeinnere. Die Fenster bestehen aus imprägniertem Lärchenholz, wobei sich großflächige Festverglasungen mit raumhohen Glasschiebetüren abwechseln. Das Treppenhaus als Sonderbauteil ist eine ovale Bugholzkonstruktion mit Glasdach. Die Innenwände sind mit Fermacell-Platten bekleidet, die Böden bestehen teils aus massivem Kirschholzparkett, teils aus Solnhofener Kalkplatten.

HOFHÄUSER
Holzrahmenbau, vorgefertigt

Drei gereihte Hofhäuser mit variierten Grundrissen sind als Gästehäuser konzipiert. Der Rhythmus der Baukörper wird bestimmt durch den Wechsel von Flachdach- zu quergestellten Pultdachzeilen. Die Orientierung der Aufenthaltsräume richtet sich zu den kleinen, privaten Gartenhöfen mit Pergola und Blick ins Donautal. Konstruktiv wurde hier ein Holzrahmenbau mit hohem Vorfertigungsgrad geplant, so daß der Aufbau der Wand- und Deckenelemente auf einer Bodenplatte aus Stahlbeton in kurzer Zeit erfolgen konnte. Die Fassaden aus gesägter Lärchenschalung mit offenen Fugen waren bereits vormontiert, auf der Baustelle wurde nur noch die Wandbekleidungen in den Innenräumen aufgebracht. Die hohe Präzision der Werkstattmontage erlaubte eine parallele Vorfertigung der Fensterelemente, die unmittelbar nach Aufstellen der Wandelemente eingefügt werden konnten. Alle drei Wohneinheiten sind zusätzlich zur „Fernwärme“ aus der Zentrale im Gäste- und Wohnhaus mit einem Kaminofen ausgestattet.