Schloss St. Emmeram, Äußerer Südflügel
Regensburg
Umnutzung zur
Fürstlichen Verwaltung
Bauherr
Fürstliches Bauamt
Thurn und Taxis
Leistungsphasen 1 – 9
2002 – 2003
Die bisher von der fürstlichen Familie privat genutzten Räume im 2. Obergeschoß des Südflügels von Schloss St. Emmeram sollten für den Bedarf der fürstlichen Verwaltung umgestaltet werden. Der eindrucksvolle Zugang über das berühmte Marmortreppenhaus von Lorenzo Pillon setzt sich in einer stimmigen Raumfolge fort, die durch die Umnutzung nicht verändert wurde. Vorhandene Wandspiegel, Wandteppiche und Lüster durften als Reminizenz an die reichhaltige Ausstattung in die neue Konzeption integriert werden.
Die gewählte Ausstattung aus der Kollektion „Less“ von Jean Nouvel unterstreicht die repräsentative Atmosphäre, ohne mit dem Bestand zu konkurrieren. Stahl und silbergraue Lackierungen bestimmen die neue Materialität und Oberflächen, minimierte Dimensionen für Schreibtische und Bestuhlung stehen hinter der dekorativen Formensprache der Räume zurück.
Die Schreibtischleuchten wurde lichttechnisch und formal exakt für den Arbeitsplatz entwickelt. An Stahlseilen abgehängte Lichtschienen aus Aluminiumprofilen begleiten die Flure und wiederholen sich im Bespechungsraum, ergänzt durch eine flexible Stehleuchte.
Neue Doppeltüren als Stahl-Glas-Konstruktionen schirmen wichtige Büro- und Besprechungsbereiche schalltechnisch ab und schließen als 2-flügelige Türelemente an die Leibungen der repräsentativen Portaltüren an.
Der Eingriff der Haustechnik in die bisher noch immer kachelofenbeheizten und oftmals wandbespannten Prachträume mit historischen Parkettböden musste mit äußerster Vorsicht erfolgen. Schlitzen von Wänden wurde vermieden, indem der ca. 50 cm hohe Hohlraum in Decken und Böden als Installationsweg genutzt wurde. Durch den Einsatz zeitgemäßer Formensprache wird die historische Architektur des äußeren Südflügels von St. Emmeram qualitätvoll fortgeschrieben.